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Haartransplantation – mehr über die Grundlagen erfahren

Haartransplantation Follicular Units/Haarfollikel gesammelt in Petrischalen und bereit zur Einsetzung

Grundsätzliche Fakten rund um die Haartransplantation und häufig verwendete Begriffe

Terminologien in der Haarchirurgie

Eine Haartransplantation ist immer eine Eigenhaarverpflanzung. Das bedeutet, dass gesunde Haare von einer Stelle des Kopfes oder Körpers entnommen werden, um an der kahlen oder lichten Stelle eingepflanzt zu werden. Das Gebiet, welches die Haare liefert, wird als Donor- oder Spenderfläche bezeichnet. Die von Haarausfall betroffene Stelle ist der Empfangsbereich oder das Empfangsgebiet.

Haartransplantationen können durch viele Begriffe benannt werden: Haarverpflanzung, Haarwurzeltransplantation, Haarfollikeltransplantation, Eigenhaarverpflanzung, Eigenhaartransplantation oder einfach Haar-Operation.

Alle diese Terminologien bezeichnen denselben Vorgang. Innerhalb einer Haartransplantation gibt es verschiedene Methoden, die angewandt werden können. Dazu später mehr.

Die zu verpflanzenden Haare sind nicht unbedingt einzelne Haare sondern oft Haargruppierungen, sogenannte follikuläre Einheiten (kurz: FE, oder nach dem englischen Begriff “Follicular Unit” FU abgekürzt). Diese follikulären Einheiten bestehen aus ein bis zu maximal fünf einzelnen Haarfollikeln.

Haare wachsen in Haargruppierungen

Wieviele Haare, oder Haarfollikel, eine Einheit bilden, hängt von verschiedenen Faktoren ab, unter anderem von der Stelle, an der sie natürlich wachsen. 

Im Bereich des Haaransatzes, der Stirn und den Schläfen, finden sich eher follikuläre Einheiten, die nur aus einem Haaren bestehen. Im dichten Haarkranz sind Einheiten von mehreren Haaren üblich.

Diese Gruppierungen werden als Einheiten verpflanzt.

Ein erfahrener Haarchirurg setzt diese follikulären Einheiten geschickt ein, um etwa eine natürliche Haardichte zu erreichen oder den Haaransatz zu gestalten.

Ein weiterer Begriff, der in diesem Zusammenhang auftaucht ist “Graft”. Ein Graft bezeichnet das Transplantat, also die follikuläre Haareinheit, die versetzt wird.

Das Prinzip der Spenderdominanz

Eigenhaarverpflanzungen sind möglich, weil im Bezug auf Haare die sogenannte Spenderdominanz gilt.

Das bedeutet, dass nicht das Wuchsgebiet selber verantwortlich ist für den Verlust der Haare, sondern die Haarfollikel, die natürlicherweise auf dem betreffenden Gebiet wachsen.

Wird also ein Haarfollikel von einer Stelle entnommen, die nicht von Haarausfall oder Ausdünnung betroffen ist, wird dieses Follikel diese Eigenschaft an seinem neuen Platz behalten und auch hier weder ausfallen, noch ausdünnen.

So können kahle Stellen dauerhaft wieder bewachsen. Zu einer Ausdünnung der verpflanzten Haare kommt es erst, wenn, beispielsweise altersbedingt, auch das Spendergebiet des Haarfollikels davon betroffen ist.

Kunst-, Fremd- oder Körperhaare: die Spender-Möglichkeiten für eine Haartransplantation

Für eine Haartransplantation kann generell nur eigenes Haar verwendet werden.

Kunst- oder Fremdhaar wird vom Körper abgestoßen und kommt somit nicht in Frage.

Hier greift das Prinzip jeder Transplantation: damit transplantierte Fremdkörper – ob Haare oder Organe – akzeptiert werden, ist die Hemmung des Immunsystems nötig.

Während Organtransplantationen lebensrettend oder mindestens medizinisch notwendig sind, sind Haartransplantationen Schönheitsoperationen – also nicht medizinisch notwendig.

Die Nebenwirkungen der Einnahme von Immunsystem-hemmenden Medikamenten steht deshalb nicht im Verhältnis zu der Notwendigkeit des Eingriffs.

Es ist allerdings möglich, Haare zu versetzen, die nicht ursprünglich Kopf- oder Barthaare sind. 

Im Zuge einer “Body Hair Transplantation” (kurz: BHT) sind auch Brust, Rücken, Arme oder Beine als Spendergebiete möglich.

Unter Anwendung der FUE Methode zur Entnahme der Haarfollikel wurden auch bei Körperhaar-Transplantationen gute Ergebnisse erzielt.

Dr. Sanusi Umar (Los Angeles, USA) hat ausführlich über seine Erfahrungen und Erfolge im Bereich der BHT berichtet. Grade Patienten, die zwar starke Körperbehaarung haben, auf dem Kopf aber nur unzureichend über Spenderhaar verfügen, kann mit einer BHT effektiv geholfen werden.

Auch die Hairline Clinic (Ankara, Türkei) https://www.fue-hlc.com und Dr. Patrick Mwamba (Brüssel, Belgien) https://www.ufue-hairtransplant.com widmen sind dieser Transplantationsmethode mit großem Erfolg.

Ursachen für Haarverlust

Haarverlust kann viele Gründe haben und nicht für alle ist eine Haartransplantation die Lösung.

So kann Haarausfall neben erblichen Ursachen etwa durch hormonelle Schwankungen, die bei Frauen beispielsweise in der Schwangerschaft auftreten, durch Stress oder durch Medikamenteneinnahme hervorgerufen werden.

Eine Eigenhaarverpflanzung ist aber nur dann sinnvoll, wenn der Haarverlust dauerhaft ist. 

Darunter fällt der erbliche Haarausfall, die androgenetische Alopezie. Dieser kann in Form von ausgeprägten Geheimratsecken oder dem sogenannten kreisrunden Haarausfall (Alopecia Areata) auftreten und auch Menschen jungen Alters betreffen.

Es gibt einige Medikamente, die, bei früher Anwendung, das Lichten der Haare verzögern können.

Wenn der Haarverlust allerdings schon stark fortgeschritten ist, bietet nur eine Haartransplantation eine langfristige Lösung.

Vorraussetzungen für eine Eigenhaarverpflanzung

Voraussetzung für eine erfolgreiche Haartransplantation ist der dauerhafte Verlust der Haare, etwa auf Grund von erblich bedingtem Haarausfall.

Wie ebenfalls bereits erwähnt, kann für eine Haarverpflanzung ausschließlich Eigenhaar genutzt werden. Das limitiert natürlich die zur Verfügung stehende Menge an Spenderhaaren.

Auch die Qualität der vorhandenen Haare bestimmt die Möglichkeiten innerhalb einer Eigenhaarverpflanzung. So muss der Haarkranz noch gut erhalten sein und sich als Spendergebiet eignen.

Ist das nicht der Fall, kann auf Körperhaar als Spender zurückgegriffen werden.

Die Rede ist dann von einer “Body Hair Transplantation” (kurz: BHT).

Methoden der Haartransplantation und deren Ablauf

Der prinzipielle Ablauf einer Haarverpflanzung ist folgendermaßen: Spenderhaare werden entnommen, im Empfangsbereich werden Öffnungen zur Aufnahme der Grafts gebildet und anschließend werden die follikulären Einheiten in diese Öffnungen gesetzt.

Während die Vorbereitung der Empfangsöffnungen und das Setzen der Grafts immer ähnlich verlaufen, gibt es bei der Entnahme zwei grundsätzlich verschiedene Herangehensweisen: die FUE und die FUT Methode.

FUE Haartransplantation

FUE steht für “Follicular Unit Excision” (übersetzt: Entnahme follikulärer Einheiten) und bezeichnet damit das Verfahren, durch welches die Spenderhaare gewonnen werden.

Bei Anwendung der FUE Methode werden die zu verpflanzenden follikulären Einheiten einzeln unter örtlicher Betäubung von Kopf oder Körper entnommen.

Dabei muss darauf geachtet werden, einzelnen Spendergebiete nicht zu sehr zu dezimieren.

Einzelhaarentnahmen gelten als die Art der Haarverpflanzungen, die nahezu keinen sichtbaren Narben hinterlassen und sich so auch für Menschen mit Kurzhaar-Frisuren eignen. Narben entstehen zwar auch hier, aber diese sind bei einer gut gemachten Operation sehr klein.

Innerhalb der FUE gibt es mehrere Möglichkeiten, um die Haartransplantation an individuelle Bedürfnisse anzupassen: 

  • Bei einer FUE Haartransplantation ohne Rasur wird auf das Trimmen der umliegenden Haare im Spender- und Empfangsbereich verzichtet. Patienten mit langen Haaren können so ihre Frisur weitgehend erhalten und ausserdem den haarchirurgischen Eingriff gut kaschieren.
  • Intermittierende FUE Haarverpflanzungen werden in Etappen durchgeführt und dauern deshalb zwar länger (und sind somit auch entsprechend teurer), versprechen aber bessere Anwuchsraten.

Welche Entnahme-Technik ein Haarchirurg anwendet, hängt ganz von der persönlichen Arbeitsweise des Arztes ab.

Follikuläre Einheiten können manuell mit einem speziellen Handstück entnommen werden. Viele Ärzte lassen sich aber mittlerweile von Mikromotoren und Computerintelligenz unterstützen.

Auch die Robotik hat in die Haarchirurgie Einzug genommen. Deren Anwendung dürfte auf Grund der enormen Anschaffungskosten aber immer noch nur sehr begrenzt sein.

FUT Haarverpflanzung

Werden Haare mit der FUT Methode (“Follicular Unit Transplantation”, übersetzt: Transplantation follikulärer Einheiten) entnommen, schneidet der Haarchirurg einen Streifen behaarter Haut aus dem Haarkranz.

Aus diesem Hautstreifen werden anschließend die Spenderhaare gewonnen.

Das Verfahren ist weniger zeitaufwendig als eine FUE Haarverpflanzung. Neben der kürzeren Operationsdauer für den Patienten spiegelt sich das auch im Preis wieder: FUT Haartransplantationen sind günstiger als ein Eingriff nach FUE Methode.

Die Methoden im Vergleich


FUT Streifen-TechnikFUE Einzelentnahme
Für wen eignet sich diese Methode?Betroffene von androgenetischem HaarausfallBetroffene von androgenetischem Haarausfall
Gewinnung der follikulären Einheiten (Grafts)Ein behaarter Hautstreifen wird in der Regel aus dem Hinterkopf entnommen. Unter einem Mikroskop wird anschließend die Verteilung vorbereitet. Je nach Größe des Hautstreifens können 2000-4000 Grafts entnommen werden. Die entstandene Wunde wird nach der Hautstreifenentnahme chirurgisch geschlossen.Die Haarwurzeln werden einzeln von einem Spendergebiet entnommen und zu Grafts mit 1-5 Haarfollikeln isoliert. Diese Grafts werden dann in die ausgedünnten Bereiche transplantiert.
Dauer der EntnahmeJe nach Graftanzahl: 30 Minuten – 1 StundeJe nach Graftanzahl, Klinik & Methode der Entnahme: einige Stunden
Vorbereitung von Entnahme- und EmpfangsgebietEine Rasur ist bei der FUT-Methode meist nicht nötig. Manchmal empfiehlt sich allerdings die Rasur des Empfangsbereiches. Der behandelnde Arzt kann das für Sie individuell in einem Beratungsgespräch klären.Der Spenderbereich wird vor der Haarwurzelentnahme rasiert (Streifenrasur oder CJ Cut). Das selbe gilt meist für das Empfangsgebiet. Ausnahmen: einige Haarchirurgen verzichten auf die Rasur des Empfangsgebiets. Auch besteht die Möglichkeit einer FUE ganz ohne Rasur. Das Angebot ist hier leider noch begrenzt.
BetäubungÖrtliche Betäubung für den behandelten Bereich.Örtliche Betäubung für den behandelten Bereich.
Risiken im EntnahmegebietBreite Narben, Spannungs- und TaubheitsgefühlDezimierter Haarkranz auf Grund von “overharvesting”
Risiken im EmpfangsgebietSchlechte Anwuchsrate, Unnatürliche Haarlinie, Dicke Grafts, Falsche Wuchsrichtung, Cobblestoning, PittingSchlechte Anwuchsrate, Unnatürliche Haarlinie, Dicke Grafts, Falsche Wuchsrichtung, Cobblestoning, Pitting
NarbenbildungNach der Entnahme des Hautstreifens und dessen Verschluss entsteht eine lineare Narbe. Wie gut diese verheilt und in Folge dessen sichtbar bleibt, wird von mehreren Faktoren bedingt: Größe des entnommenen Streifens, Expertise des behandelnden Arztes, Kopfhautelastizität und Heilungsverhalten des Patienten.An den transplantierten Grafts entstehen kleine runde Narben, die aber mit dem bloßen Auge fast unsichtbar sind. Größe und Sichtbarkeit der Narben hängen ab von: Expertise des behandelnden Arztes, dem genutzten Entnahmeinstrument und ob diese manuell oder via Mikromotor durchgeführt wurde.
Heilungsdauer & GesellschaftsfähigkeitEmpfohlen werden 14 Tage Urlaub post Operation. Es entstehen zwar Rötungen und auch Krusten sind nicht ungewöhnlich, wenn der betroffene Bereich allerdings von der Frisur verdeckt werden kann, ist der Eingriff nahezu unsichtbar. Sport: zur Unterstützung der Heilung der Narbe 14 Tage nach der OP allgemein auf Sport verzichten. Fitness Training sollte für 2-3 Monate ausgesetzt werden.Empfohlen werden 14 Tage Urlaub post Operation. Es entstehen zwar Rötungen und auch Krusten sind nicht ungewöhnlich, wenn der betroffene Bereich allerdings von der Frisur verdeckt werden kann, ist der Eingriff nahezu unsichtbar. Sport: bereits 10 Tage nach der Haartransplantation kann leichter Sport, wie Joggen und Rad fahren, wieder aufgenommen werden.

Vor und nach einer Haar-Operation

Vorbereitung auf die Haartransplantation

Es gibt einige Punkte, die Patienten im Vorfeld beachten können, damit die Haartransplantation so reibungslos wie möglich verläuft.

  • Generell gilt: wenn Sie ärztlich verordnete Medikamente (z.B. Medikamente gegen Blutgerinnungsstörungen) einnehmen, gilt es unbedingt, Ihren Haarchirurgen darüber zu informieren.
  • Bereits 10 Tage vor der Operation dürfen keine Medikamente mit dem Wirkstoff Acetylsalicylsäure mehr eingenommen werden. Auch auf Medikamente wie Aspirin und Aspirin-ähnliche Medikamente, wie Ibuprofen, Diclofenac etc., muss verzichtet werden. Das selbe gilt generell für Aufputsch- und Betäubungsmittel. Die Einnahme von Paracetamol ist hingegen unbedenklich.
  • Sieben Tage vor der OP sollten auf Nahrungsergänzungsmittel und Vitaminzusätze mit den Vitaminen B und/oder E verzichtet werden.
  • Minoxidil-haltige Mittel gegen Haarausfall, wie z.B. Regaine, Regain, Rogaine oder Lipoxidil, müssen ebenfalls sieben Tage vor der Operation abgesetzt werden. Mittel mit dem Wirkstoff Finasterid, wie Propecia oder Proscar, gelten als unproblematisch und können weiter eingenommen werden.
  • Fünf bis vier Tage vor der OP sollte gänzlich auf Alkohol verzichtet werden.
  • Am Tag der Operation wird empfohlen auf Kaffee und koffeinhaltige Getränke zu verzichten.

Extra Tipps: gehen Sie am Abend vor dem Eingriff frühzeitig zu Bett, damit Ihr Körper für die Operation ausgeruht ist. Für die Operation selber tragen Sie am besten Kleidung, die Sie nicht über den Kopf ausziehen müssen.

Nachsorge

Nach der OP kann es im Bereich des Empfangsgebietes zu Schwellungen kommen, wobei die Schwere von Patient zu Patient stark variiert. Nichts spricht gegen die Einnahme leichter Schmerzmittel, idealerweise erfolgt diese trotzdem nach Absprache mit dem Haarchirurgen.

Die Schwellungen können auch Tage nach der Operation im Gesicht sichtbar sein, halten aber selten länger als etwa eine Woche an.

Je nach Behandlungsmethode fühlte der Patient vielleicht leichte Spannung oder Taubheit. Auch dass die behandelten Flächen etwas empfindlich sind, ist ganz normal.

Nach dem Eingriff bilden sich auf der Kopfhaut Krusten, die sich nach ungefähr 10 Tagen lösen. Die Haut darunter ist weich, noch sensible und oft in einer rosa bis rötlichen Färbung.

Bis die Kopfhaut völlig regeneriert ist und auch kein sichtbarer Unterschied mehr zu den umliegenden Stellen besteht, können durchaus zwei bis drei Monate vergehen.

Wer sich sehr daran stört, kann den Heilungsprozess mit der Nutzung eines kosmetischen Abdeckstiftes (zum Beispiel erhältlich in Apotheken) kaschieren.

Generell raten Ärzte zu etwa 14 Tagen Urlaub im Anschluß an die Haartransplantation. Idealerweise sollte aber bis zu drei Wochen nach der Operation starkes Schwitzen vermieden werden. Auch schweres Arbeiten, Staub und Feuchtigkeit behindern die Wundheilung.

Von Saunagänge, Schwimmen in chlorhaltigem Wasser und direkter Sonneneinstrahlung ist bis zu vier Wochen nach dem Eingriff abzuraten.

Wenn eine Haarverpflanzung nach FUT Verfahren durchgeführt wurde, müssen eventuell noch längere Heilungszeiten eingeplant werden, da eine Nahtstelle vorliegt. Die Fäden können nach zwei Wochen gezogen werden. Ein kleiner Eingriff, den jeder Hausarzt erledigen kann.

Es macht durchaus Sinn, in der Folge einer Eigenhaarverpflanzung regelmäßig Mittel gegen Haarausfall einzunehmen. Androgenetischer Haarausfall ist erblich bedingt und schreitet deshalb mit dem Altern immer weiter fort. Finasterid-haltige Mittel stärken das Haar und können Haarausfall und Ausdünnung am effektivsten vorbeugen, wenn noch kräftiges und volles Haar vorhanden ist.

Ihr Haarchirurg kann Ihnen hier beratend zur Seite stehen.

Das Endergebnis der Haartransplantation

httpv://www.youtube.com/watch?v=Brr1g\u002d\u002d81sU

Vom Endergebnis einer Haartransplantation ist erst nach etwa einem Jahr die Rede. Natürlich kann das je nach Patient variieren, 12 Monaten sind deshalb erstmal nur ein Richtwert.

Zwei bis sechs Wochen nach der Operation fallen die verpflanzten Haare wieder aus, was auf den Sauerstoffmangel während der Operation zurückzuführen ist. Das Ausfallen der Haare ist Teil des natürlichen Wachstumsprozesses und kein Grund zur Sorge.

Drei bis fünf Monate nach dem Eingriff beginnen dann die ersten Haare auf den betroffenen Stellen zu wachsen.
In welcher Geschwindigkeit das von statten geht, ist sehr unterschiedlich und kann deshalb nur schwer generalisiert werden. Manchmal bilden sich kleine Pickel auf der Kopfhaut. Dabei handelt es sich um Haare, die kurz davor sind, durch die äußere Hautschicht zu stoßen.

In den sechs bis 10 Monaten nach der Haartransplantation wird der Schopf immer dichter und auch 11 Monate post OP können immer noch Verbesserungen festgestellt werden. Nach einem Jahr ist dann die Rede von dem endgültigen Ergebnis der Haar-Operation.

Es muss aber betont werden, dass es immer auch Ausnahmen gibt. Bei manchen Patienten geht der Anwuchs schneller, es kann aber auch länger dauern bis sich ein Ergebnis zeigt.

Und auch nach 12 Monaten können immer noch neue Haare wachsen. Es ist nicht unüblich, dass sich das Resultat auch bis zu 18 Monaten nach der Operation noch verdichtet. Einige Haare wachsen erst fein und gewinnen im Laufe ihrer Wachstumsphasen an Stärke und Dichte.

Die verpflanzten Haare wachsen an ihrer neuen Stelle ein Leben lang weiter. Wie wir bereits im Abschnitt “Spenderdominanz” erklärt haben, behalten sie die Eigenschaften der Haare an der Entnahmestelle.

Zusatzinfo: Mit ansteigendem Alter kann es vorkommen, dass Haarkränze dünner werden, allerdings eher bei Fällen von höheren NW Situationen wie eine Glatze/NW6. Wenn ohne Haartransplantation durchgeführt nur noch eine Glatze (NW 6 Status) vorliegen würde, dann würde in solchen Fällen auch in Folge das Ergebnis nachlassen und schwächer werden.

FAQ – die häufigsten Fragen

Was kostet eine Haartransplantation?

Die Kosten für eine Haartransplantation hängen von mehreren Faktoren ab, weshalb diese Frage nicht generell beantwortet werden kann.

Handelt es sich bei einer Eigenhaarverpflanzung um einen schmerzhaften Eingriff?

Haartransplantationen werden mit örtlicher Betäubung durchgeführt. Deshalb fühlt der Patient des Eingriffs keine Schmerzen. Nach der Operation kann es zu leichten Reiz-, Spannungs- und Taubheitsgefühlen kommen. Leichte Schmerzmittel können hier Abhilfe schaffen und den Patienten durch den Prozess direkt nach dem Eingriff unterstützen.

Welche Risiken können bei einer Haarverpflanzung auftreten?

Eine Haarverpflanzung ist ein operativer Eingriff. Das sollte nie unterschätzt werden. Weil es sich um einen ganzen Themenkomplex handelt, haben wir dem Bereich einen eigenen ausführlichen Artikel über die Risiken einer Haartransplantation gewidmet.

Wie lange dauert das Abheilen nach einer Haar-OP?

Es wird empfohlen, nach einer Transplantation etwa 14 Tage Urlaub einzuplanen. Wurde ein Hautstreifen zur Gewinnung der Spenderhaare entnommen (FUT Methode), muss die Wunde anschließend genäht werden. 

Entsprechend dauert es bei diesem Verfahren etwas länger, bis der betroffene Bereich vollständig verheilt ist.

Wie sichtbar der Eingriff ist, hängt von der Größe der transplantierten Fläche und der Länge der umliegenden Haare ab. Wurde etwa eine FUE Haarverpflanzung ohne Rasur durchgeführt, ist der Patient schon nach einigen Tagen wieder gesellschaftsfähig.

Entstehen bei einer Haartransplantation sichtbare Narben?

Die Bildung von Narben ist vorwiegend bei Anwendung der FUT Methode ein Thema. Zwar entstehen auch bei einer Einzelhaarentnahme Narben, diese sind aber so klein, dass wir sie kaum wahrnehmen. Um die Narbenbildung nach einem FUT Eingriff so dezent wie möglich zu gestalten, kann zum Beispiel eine spezielle Wundverschlusstechnik (“Trichophytic-Closure”) angewendet werden.

Was sind die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Eigenhaarverpflanzung?

Erste Voraussetzung ist, dass der Haarverlust dauerhaft ist. Das ist zum Beispiel bei erblich bedingtem Haarverlust (androgenetischer Alopezie) der Fall. Sind hormonelle Schwankungen oder die Einnahme von Medikamenten die Ursache für den Haarausfall, kommt eine Haartransplantation nicht infrage.

Es muss außerdem noch ausreichend gesundes Haar zur Verfügung stehen, da Haartransplantationen nur mit Eigenhaar durchgeführt werden können.

Wichtig vor einem Ersteingriff ist vorausschauend Planung, denn gerade Betroffene von erblich bedingtem Haarausfall werden auch in Zukunft mit einem dezimierten Haarkranz konfrontiert sein. 

Ein erfahrener Haarchirurg bedenkt das und kalkuliert auch späteren Handlungsspielraum ein.